08/09/2017 - Kommentare deaktiviert für Was verbirgt sich hinter dem Begriff der Mixed Reality?
Was verbirgt sich hinter dem Begriff der Mixed Reality?
Nach langer Abstinenz sind wir zurück und halten Euch ab sofort regelmäßig auf dem neusten Stand in der faszinierenden Welt der immersive media! Ein Blick hinter die hololux Kulissen, Informationen zu neuen Projekten, oder generelle spannende Themen rund zum Thema VR/AR und MR gibt es ab sofort auf unserem Blog 2.0!
Da es uns kürzlich gelungen ist, zum Microsoft Mixed Reality Launch Partner ernannt zu werden, haben wir uns gedacht wir bringen mal ein wenig Licht ins Dunkle: Was genau steckt hinter dem Begriff der Mixed Reality, die in den Tagen der IFA enorm an Popularität gewonnen hat?
Während die Begriffe der Virtual- (VR) und Augmented Reality (AR) inzwischen hinreichend definiert wurden, brachte man mit dem Thema Mixed Reality bis dato in erster Linie die Microsoft HoloLens in Verbindung. Wie sich nun herausstellt, beschreibt MR jedoch viel mehr das riesige Spannungsfeld, welches sich zwischen der Erweiterten und der in Gänze virtuellen Realität, ergibt. Es ist folglich mehr die von Microsoft bereitgestellte Platform und Vision für die Zukunft, als eine Technologie per se.
Die Technik
Als Grundlage dient Windows 10, das mit dem Creators Update mit allen notwendigen Treibern versehen wurde, um in neue Realitäten vorzudringen. Um einen flächendeckenden Marktstart zu erreichen, kooperiert Microsoft mit diversen Hardware Herstellern wie Acer, Dell, Lenovo, HP oder Asus, die verschiedene Head-Mounted-Displays (HMDs) herausbringen. Diese unterscheiden sich zwar in puncto Design, oder marginal im Bereich des field-of-view, haben jedoch das Gros der Hardware gemein. So stecken in allen Geräten zwei Displays, die jeweils mit 1440 x 1440 Pixeln auflösen und somit eine höhere Auflösung als die bisherigen Platzhirsche, HTC Vive und Oculus, erzielen. Zudem verfügen sie alle über ein Novum, welches Microsofts MR Geräte signifikant von der Konkurrenz abhebt: inside-out-tracking, ladies and gentlemen!
Kurzum bedeutet dies, dass kein umständlicher Aufbau von sogenannten Lighthouse-Stationen notwendig ist, um die Controller oder die Position des Nutzers zu bestimmen. Die zwei Kameras, die sich auf der Vorderseite des Gerätes befinden, nehmen ihre Umgebung selbstständig wahr und erkennen dank der LEDs an den Controllern wo sich diese befinden. Zur Folge hat dies ein Erlebnis, welches den bisherigen High-End VR Erfahrungen gleicht, ergo six-degrees-of-freedom (6DOF), dabei in Aufbau und Installation jedoch so simpel ist, wie eine Maus mit dem Computer zu verbinden. Plug and Play - That's it folks.
Microsoft adressiert einen weiteren Punkt, welcher die immersive Technologie bisher von ihrem Erfolg entscheidend abhielt. So kann man als Nutzer entscheiden, ob die Wahl auf die einfache "Mixed Reality" oder die Ultra-Mixed Reality Experience fällt. Letztere zeigt Inhalte mit 90 frames-per-second und ist dem Gefühl von Vive und Rift sehr ähnlich. Um einen breiteren Markt anzusprechen und damit deutlich mehr Menschen, die kein großes Budget in einen Gaming-PC investiert haben, die immersive Erfahrung näher zu bringen, laufen MR HMDs jedoch auch auf Computern mit integrierter Grafikeinheit. Als kleinere Variante dafür lediglich mit 60fps. Sicherlich sind komplexe Spieleinhalte damit nicht darzustellen, jedoch geht man den wichtigen Schritt, die Barrieren für die Erschließung neuer Realitäten zu senken und den Eintritt erheblich zu erleichtern.
Blending Realities
Gewiss sorgt der Begriff der Mixed Reality nach wie vor für Verwunderung, da die angekündigten HMDs in ihrer Erfahrung deutlich näher an der virtuellen Realität einzuordnen sind, jedoch definiert Microsoft seine Plattform wie folgt: Werden Objekte oder Inhalte aus der realen Welt in die digitale transportiert, so handelt es sich um MR. Auch die Idee seinen realen Arbeitsplatz mit 2D Fenstern und Applikationen in einer virtuellen Welt darzustellen, wie in dem verlinkten Video zu sehen, ist ein "Vermischen" der Realitäten.
Besonders jedoch der Ausblick in die nahe Zukunft gibt der neuen Namensgebung mehr Bedeutung. Denn auch wenn die Kameras für das inside-out-tracking bisher keine Möglichkeit bieten die reale Umgebung darzustellen, scheint dieser nächste Schritt eine logische Notwendigkeit und Konsequenz, welche vonseiten der Hardware keine große Hürde darstellen sollte. Vermag dies zeitnah zu gelingen, wird die Mixed Reality in ihrer Bekanntheit zu den großen Geschwistern der Virtual Reality und Augmented Reality aufsteigen und diese möglicherweise an Strahlkraft übertreffen. Die Brücke zwischen virtueller und augmentierter Realität zu bauen ist die Aufgabe, die es zu meistern gilt - der Grundstein hierfür scheint gelegt.
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